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Jenny

[V] Der Gipfel des Berges

Aktualisiert: 18. Sept. 2022

Vision vom 31.12.2019


Blumen über Blumen


Da war er wieder, mein Liebster. Er nahm mich bei der Hand und ging mit mir über eine Blumenwiese. Das hat er schon öfter getan. Er weiß eben, wie sehr ich die Natur liebe und wie unbeschwert ich mich fühle, wenn ich über eine Wiese laufen darf. Das Gefühl an seiner Hand mit den Blumen unter den Füßen ist zu schön, als dass ich es beschreiben könnte. Schon bei dem Gedanken daran wird mir ganz warm ums Herz.


© Sharissa Johnson

Er sagte: "Wir waren schon lange nicht mehr hier." Stimmt. Wenn mein Alltag so vollgestopft ist mit Dingen, verliere ich oft die Aufmerksamkeit für die andere Welt. Aber wenn ich mich wieder auf sie einlasse, wenn ich diese mir inzwischen so vertraute Stimme höre, merke ich, wie die Last der Welt von meinen Schultern fällt.


Wir standen nun am Fuß eines Berges. Er sagte: "Ich möchte, dass du hinaufsteigst." Ich war einverstanden, denn ich vertraute ihm, und fand mich im nächsten Moment beim Aufstieg wieder. (Manchmal sind Visionen bei mir wie Träume. Ich bin auf einmal eine Szene weiter.)



Stürmischer Aufstieg


© Zac Durant

Ich befand mich inmitten eines Schneesturms, mit schneebedeckten Felsen ringsum. Allerdings war es gar nicht kalt, nicht einmal der Schnee selbst. Die Herausforderung lag darin, trotz des Sturms und der Steigung auf dem Pfad zu bleiben, der nach oben führte. Ich hielt mich zeitweise an einem Seil fest und zog mich Schritt für Schritt nach oben. Ich wusste, dass mein Liebster die ganze Zeit in unmittelbarer Nähe war, auch wenn ich ihn nicht sehen konnte. So hatte ich keine Angst, aber dennoch Respekt vor der Herausforderung.


© Alessio Soggetti

Ich konnte mich während des Aufstiegs nicht wirklich umsehen, aber ich verstand, dass überall um mich herum, abseits des Weges, Hüllen von Menschen lagen, die unterwegs die Orientierung verloren hatten und aufgegeben hatten. Ich musste mich richtig konzentrieren, um den Pfad im Blick zu behalten und darauf zu bleiben. Das war eigentlich der größte Kampf. Alle anderen Anstrengungen des Aufstiegs spürte ich kaum.


Endlich, die letzten paar Meter. Ich zog mich ein letztes Mal hoch und hatte endlich den Gipfel erreicht.



Ganz oben


Ich stelle fest, dass das Seil, an dem ich mich festgehalten hatte und ohne das ich nie oben angekommen wäre, an einem Gipfelkreuz befestigt war.


Ich dachte kurz darüber nach. Dann richtete ich mich auf und sah mich um.


© Jeremy Besangen

Ich hatte einen großartigen Ausblick auf viele andere Berge ringsum und war selbst offensichtlich auf den Höchsten von ihnen gestiegen. Vom Schneesturm war nichts mehr spürbar.



Nicht von dieser Welt


Bei einem Blick in die Täler nahm ich nun starke Unruhen wahr. Es gab Beben und Rauch, als hätte es Explosionen gegeben. Gleichzeitig fühlte es sich so unwirklich und weit weg an und ich fühlte mich in dieser Distanz einfach sicher.


Ich verstand, dass es diesen Ort der völligen Ruhe in der geistlichen Welt gibt und ich aufgefordert bin, mich auf den Weg zu machen und mein Innerstes in Sicherheit sein zu lassen, wenn die Welt um mich her erbebt und in Rauch aufgeht.


So endete die Vision.


(Ergänzung: Ein paar Tage später durfte ich den Ort nochmals sehen. Der Weg nach oben war diesmal ein Regenbogen (oder wirkte zumindest so), und ich konnte noch mehr von der Schönheit des Gipfels wahrnehmen als beim ersten Mal.)

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