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Jenny

[V] Stairway to Heaven - Der Ausweg führt nach oben

Aktualisiert: 18. Sept. 2022

Vision vom 01.12.2019 und 20.12.2019


Ich erzähle jetzt von einer der ersten Visionen, die ich je hatte, soweit ich mich erinnern kann. Im Nachhinein habe ich mir gewünscht, ich hätte sie mir seinerzeit mehr zu Herzen genommen. Aber ich halte sie immer noch für aktuell und glaube, sie inzwischen besser zu verstehen.



Das Traditionsgefängnis


Ich befand mich an einem ziemlich dunklen Ort. Am Anfang konnte ich nur ein bläuliches Licht vor mir sehen. Nach einer Weile (ich weiß nicht, ob meine Augen sich vielleicht erst an die Dunkelheit gewöhnen mussten) nahm ich mehr vom Raum wahr und bemerkte, dass dieses bläuliche Licht auf dem Boden einen Kreis bildete, so als hätte man ihn aus einer Leiste mit LEDs geformt - und ich stand mittendrin.

© Dejan Naskeski

Als ich mich umblickte, sah ich, dass ich mich in einem alten Gemäuer befand, ähnlich einer Burg oder einer Kirche. Die großen Steine in der kahlen Mauer schimmerten in warmem, gelbem Licht, und es war niemand in der Nähe.


© Eduard Militaru

Der Kreis von dem blauen Licht um mich her war klein und überschaubar. Er war nicht komplett rund, sondern an manchen Stellen unförmig, wie eine Halskette, die man auf den Tisch legt und die eine eigene Form hat. Ich erkannte, dass vor mir andere Menschen auch schon in diesem Kreis gestanden und mit all ihrer Kraft daran gezogen und geschoben hatten, um die leuchtende Markierung zu vergrößern oder sie möglicherweise auch zu verlassen. Übrig geblieben war von diesen Versuchen nur die beschriebene Ungleichmäßigkeit in Form erkennbarer Abdrücke von Köpfen und Händen. Wie bei dem Beispiel mit der Halskette, passte sich die Leiste im Gesamten an, aber dehnte sich insgesamt nicht aus, wenn man an einer Seite zog.


So stand ich also in dem Kreis und fragte den Geist der Wahrheit, was das zu bedeuten habe. "Das ist der Wirkungskreis", hörte ich. Ziemlich erschrocken, wusste ich sofort, dass damit die Kirche gemeint war. Damals gehörte ich noch einer offiziellen, eingetragenen Kirche an. Ich verstand die Aussage aber bezogen auf die Kirche weltweit. Ihr "Leuchtkreis" oder Wirkungskreis war schwach, kalt, einengend und innerhalb der Mauern von Traditionen und menschlichen Konzepten eingesperrt. Dagegen war jeder Versuch des Durchbruchs vergebens.



© Denys Sudilkovsky

Der Ausweg führt nach oben


Ich wusste nicht weiter und bat um Hilfe. Dann sah ich plötzlich eine Treppe, die in den Kreis mündete, und mein Liebster stand auf den Stufen. Er lud mich ein, mit ihm hinaufzugehen.


Diesen Ausweg hatte ich vorher nicht sehen können. Mir wurde klar, dass der Ausweg aus der Klemme nach oben führte und ich mit meinen eigenen Mitteln nicht weit gekommen wäre.


So begann ich, die Stufen nach oben hinaufzugehen. Sobald ich dabei kurz umfokussiert war, driftete ich unwillkürlich zur rechten Seite ab. Ich schwebte regelrecht und war kaum bei Bewusstsein.



Zurück auf Kurs


Als ich mich irgendwann wieder fasste (ich weiß nicht, wie lange es dauerte), fand ich mich in einer Hängematte wieder. Üble Gestalten standen dort in meiner Nähe, schaukelten mich und genossen es offenbar, mich in meiner trügerischen Trance zu beobachten.


Ich schaute mich nach meinem Liebsten um. Er stand immer noch auf der Treppe und wartete auf mich. So raffte ich mich auf, um wieder zurückzugehen. Auf einmal griffen die üblen Gestalten mich an, versuchten, mich herumzuschubsen und mich einzuschüchtern. Bis ich wieder an der Treppe angelangte, hatte ich ziemlich zu kämpfen.



Fokus und Vertrauen


An einem anderen Tag war ich wieder in die Szene versetzt. Ich ging die schmale Treppe hinauf. Vor mir ging Jesus, mein Liebster, und ich folgte ihm. Ständig tauchten Hindernisse und Bedrohungen auf. Mal gingen einfach Türen an der Seite der Treppe auf, mal stellten sich gruselige Wesen in den Weg. Es war faszinierend, wie ihr ganzer Schrecken meinen Freund vor mir überhaupt nicht beeindruckte und ihm auch nichts anhaben konnten. Ich stellte fest, dass ich, solange ich nah hinter ihm ging, durch ihn ebenfalls geschützt war.


Die ganze Zeit strengte ich mich an, mich auf ihn und nicht auf die Einschüchterungen um mich her zu konzentrieren. Irgendwann war ich erschöpft. Ich fühlte mich wie ein Kind, das seine Beine nach einer langen Wanderung nicht mehr tragen und das sich, den Tränen nahe, einfach auf den Boden setzt. Er merkte es natürlich. Er drehte sich um, nahm das kleine Mädchen auf den Arm und trug mich den Rest der Treppe bis ganz nach oben. Dabei sagte er mit so einer Wärme und Liebe, dass ich beim Gedanken daran wieder anfange, zu weinen: "Du bist eine Überwinderin."


Auch in der Situation schossen mir die Tränen in die Augen. "Du trägst mich, und nennst mich eine Überwinderin?" Direkt erinnerte er mich an eine Stelle in den Schriften: "In allem sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat."



© Phil

Himmlische Orte und kindliche Herzen


Schließlich kamen wir an eine Tür. Wir gingen in einen Raum hinein und ich die Atmosphäre war einfach so voll von Frieden und Freiheit, dass man sie fast anfassen konnte. Dort waren noch andere Menschen, die einfach staunend und genießend dasaßen oder die anmutig und voller Leichtigkeit tanzten.


Ich fragte, ob das der Ort sei, an dem man für immer sein würde, wenn der Körper auf der Erde stirbt. Mir wurde gezeigt, dass dies noch ein anderer Ort sei, aber hier alles geprägt sei von dem Glanz, der Würde und der Schönheit Gottes.


Wer dorthin kommt, beginnt zu leuchten. Das gab es schon mal. In den Schriften wird ein Mensch beschrieben, der leuchtete, nachdem er einige Tage von Angesicht zu Angesicht mit Gott gesprochen hatte.


Ich begriff, dass die himmlischen Orte ein Raum weiter Freiheit sind. In den Schriften heißt es, dass diejenigen, die mit Jeschua verbunden sind, in ihrem Geist in himmlische Regionen versetzt sind. Wer sich traut, die Augen aufzumachen, wird schnell feststellen, dass es wirklich wahr ist. Wer dicht bei ihm bleibt und sich wie ein Kind auf ihn verlässt, dem wird er seine Welt zeigen. Oder haben wir noch nie gehört: "Wenn ihr nicht eure Wege und eure Denkweise ändert und werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen"?



Die Einsicht kam später


Inzwischen verstehe ich ein bisschen, was mein Freund mir zeigen wollte. Man meint manchmal, die Erkenntnis Gottes sei in der Kirche zu finden. Heute weiß ich, dass sehr oft ihre menschlichen Konzepte, Leiterschaftsstrukturen und Gewohnheiten den Menschen eher die Sicht auf Jesus verbauen, als sie zu öffnen. So bleibt der verändernde Einfluss, ihr "Licht", mit dem sie so gerne die die Welt erhellen möchte, schwach und kraftlos in den Mauern ihres Systems (wie der blaue Leuchtkreis).


Ich habe festgestellt, dass man sich bei dem Versuch, etwas zu verändern, schnell die Zähne ausbeißt. Dabei ändert sich höchstens das Erscheinungsbild, aber einen Durchbruch kann man mit seiner eigenen Kraft nicht erzeugen (vgl. die oben beschriebenen Abdrücke der Hände und Köpfe). Die Folge ist unweigerlich, dass man sich dem System anpasst und sich davon distanziert.


Die Antwort aus dem Himmel auf meine Bitte um Hilfe war, mich nach oben zu führen, wo man findet, was so viele Menschen in der Kirche suchen. Die Antworten sind dort oben, nicht hier unten. Und diejenigen, die man oben trifft, sind die wahre Kirche. Das Haus, in dem der Schöpfer wohnt, ist nicht mit Händen gebaut. Er braucht kein Sonntagsprogramm. Sein Haus sind wir, und unser Leben ist der Gottesdienst.


Der Weg einer Veränderung der Denkweise und hin zu der Fähigkeit, zu empfangen, mag beschwerlich sein. Ich habe mich dabei mehr als einmal einlullen lassen von dem, was mir in manchen Momenten als gut erschien (vgl. die Zeit in der Hängematte), und wenn man sich wieder seinem Ziel verschreibt, bekommt man viel Gegenwind. Aber das Ziel ist allen Schweiß wert. Mit dem Herzen eines Kindes und nah bei dem, der uns so sehr liebt, können wir erkennen, dass wir sind, wo er ist - schon jetzt.


© Jackson David




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